Der Vorstand der Tafel Marburg e.V. hat heute in einer kurzfristig einberufenen Sitzung einstimmig beschlossen, dass die Tafel bis voraussichtlich 20. April geschlossen wird. Auslöser ist die Entwicklung und Ausbreitung des Corona-Virus.

„Wir haben stark mit uns gerungen und die Entscheidung fällt uns nicht leicht, aber zum Schutze unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, werden wir die Tafel bis voraussichtlich 20. April schließen. Es fällt uns sehr schwer, aber wir folgen den Empfehlungen der Politik und schützen zugleich sowohl unsere MitarbeiterInnen als auch KundInnen“, sagt die sichtlich betroffene Tafel-Vorsitzende Rita Vaupel.

Betroffen von diesem Einschnitt sind alle sechs Ausgabestellen im gesamten Landkreis und damit auch alle über 2.500 Kundinnen sowie über 200 Mitarbeiter, die von montags bis freitags im Einsatz sind. Darüber hinaus werden in diesem Zeitraum auch die Supermärkte nicht angefahren werden können.

„Wir haben bereits in den letzten Wochen alles Erdenkliche versucht, um die Lebensmittelausgaben aufrecht zu erhalten und gleichzeitig einen möglichst großen Schutz für unsere Kunden und Mitarbeiter zu gewährleisten“, sagt der Tafel Geschäftsführer Pascal Barthel. Die Tafel hat bereits seit Wochen auf das Händeschütteln verzichtet, Kunden nur noch in kleinen Gruppen bedient, Türklinken und weitere häufig genutzte Gegenstände stündlich gereinigt. „Jetzt müssen wir an den Schutz unserer Kunden, aber vor allem auch an unsere Mitarbeiter denken. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehören zu über 80 Prozent in die sogenannte Risikogruppe, allein wegen des Alters. Hinzu kommen Mitarbeiter mit Vorerkrankungen. Es ist mehr als vorbildlich, dass unsere Ehrenamtlichen ihre eigene Gesundheit aufs Spiel setzen, um den Bedürftigen zu helfen. Allerdings ist dieses Verantwortungsgefühl in dieser Situation gefährlich. Wir schützen jetzt unsere Mitarbeiter und schließen die Tafel“, erläutert Pascal Barthel.

Die Tafel hofft auf das Verständnis der Kundinnen und Kunden sowie der Supermarktbetreiber, die bereits direkt ab heute telefonisch informiert werden. Alle Betroffenen werden natürlich informiert, sobald es Neuigkeiten gibt.